Die Anforderungen an Anwältinnen und Anwälte im digitalen Zeitalter sind komplex – höchste Zeit, den Aufwand für nicht abrechenbare Tätigkeiten zu reduzieren. Genau hier setzt das Unternehmen JUPUS an. Diplom-Jurist René Fergen, Gründer und Vorsitzender des Legal Tech Trier e.V., hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Chancen der Digitalisierung für Anwaltskanzleien zu nutzen. Mit JUPUS hat er eine KI-Software geschaffen, die Kanzleien hilft, die Mandantenaufnahme vom ersten Kontakt bis zur vollständigen Akte zu automatisieren. Im Interview sprechen wir mit ihm über seine Motivation, die Anwaltschaft zu unterstützen, und über die Leistungen, die JUPUS Kanzleien bietet.
Herr Fergen, Sie haben sich mit JUPUS auf Kanzleien spezialisiert. Warum diese besondere Zielgruppe?
Als Diplom-Jurist komme ich ja aus der juristischen Welt und habe mich als Gründer und Vorsitzender des Legal Tech Trier e.V. schon einige Jahre mit der Digitalisierung der Rechtsbranche beschäftigt.
Dort habe ich in Gesprächen und in der Zusammenarbeit mit Anwaltskanzleien die Probleme, aber vor allem auch das unglaubliche Potenzial in der Rechtsanwaltswelt gesehen, dass wir mit JUPUS freisetzen wollen.
Und was genau bietet Jupus an – wie unterstützt Jupus das Kanzleimarketing?
JUPUS ist die erste und führende KI-Software, mit der Rechtanwältinnen und Rechtsanwälte die Aufnahme neuer Mandate vom ersten Kontakt bis zur vollständigen Akte automatisieren können.
Dabei basiert JUPUS darauf, dass wir zwei große Probleme in Anwaltskanzleien identifiziert haben, in deren Lösung ein riesiges Potenzial steckt: Viele Kanzleien verlieren bei der Onlineakquise Mandate, bevor diese überhaupt entstehen. Gelangen Ratsuchende auf die Website, ist die Kontaktaufnahme meist wenig kundenfreundlich. Die Folge: 98-99Prozent verlassen die Website ohne Kontaktaufnahme. So verlieren Anwältinnen und Anwälte jeden Tag lukrative Mandate.
Gleichzeitig investieren Kanzleien zu viel Zeit und Personal in nichtabrechenbare Tätigkeiten, z. B. bei der Kontaktaufnahme über verschiedene Kommunikationskanäle. Händische Mandatsaufnahmen machen die Prozesse nicht effizienter. Stellt sich dann im Erstgespräch heraus, dass das Mandat nicht zur Kanzlei passt, hat man viel Zeit in wenig lukrative Erstgespräche investiert.
Für beide Probleme haben wir mit JUPUS eine Lösung entwickelt: Unser KI-Chatbot, der auf der Kanzleiwebsite zum Einsatz kommt, erkennt selbstständig Rechtsthematiken, wenn er Rechtsuchende direkt anspricht und fragt, welches Problem sie haben. Außerdem fragt JUPUS sofort die für das jeweilige Problem die juristisch relevanten Infos (bspw. Fristen) und Dokumente (bspw. Arbeitsverträge, Bußgeldbescheide) ab. So wissen Kanzleien sofort, ob eine Anfrage lukrativ ist, oder eben nicht.
Über die JUPUS-Plattform werden sämtliche – auch telefonisch oder per Mail eingehende – Anfragen automatisiert dargestellt und auch das Onboarding läuft automatisiert ab. Das spart enorm Zeit und entlastet die gesamte Kanzlei.
In welchem Bereich Ihres Unternehmens arbeiten Sie selbst am liebsten?
Als Start-up-Gründer arbeitet man natürlich mal in jedem Bereich. Mittlerweile haben wir ein tolles Team mit Experten aus verschiedenen Disziplinen, die uns in jedem Bereich noch einmal deutlich besser werden lassen. Es war und ist großartig, in allen Bereichen mitzuarbeiten, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen, deshalb fällt mir die Antwort gar nicht so leicht.
Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich sagen, dass mir die Aufgabe, JUPUS aus einer kleinen, unbekannten Idee durch kreative Ideen, Kanäle und Werbemaßnahmen immer bekannter zu machen, unglaublich viel Spaß macht. Aber auch das Konzipieren und (Weiter-)Entwickeln einer Software, die für Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte im Alltag wirklich einen großen Mehrwert schafft, ist immer wieder großartig. Gerade die Zusammenarbeit mit unseren Kanzleikunden, unserem Entwicklungsteam und unseren Partnern ist faszinierend. Insgesamt brenne ich einfach dafür, der Anwaltschaft mit JUPUS die Werkzeuge an die Hand zu geben, um von dieser digitalen Entwicklung zu profitieren – und meine Lieblingsarbeit im Unternehmen ist (meistens) die, die uns diesem Ziel gerade ein Stückchen näher bringt.
Was mögen Sie an der Zusammenarbeit mit Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten besonders?
Die klare Kommunikation und die extreme Bewegung in Richtung Digitalisierung, die wir spüren.
„Vielleicht glaubt man es nicht, wenn man von außen draufschaut, aber die allermeisten Kanzleien, mit denen wir sprechen, wollen immer digitaler und moderner arbeiten.“
Bislang gab es nur oft nicht die schnelle, einfache, auf Bedürfnisse der Anwältinnen und Anwälte zugeschnittene Lösung und der Kopf ist meist so voll mit dem Tagesgeschäft, dass man auch nicht dazu kommt, sich wirklich einmal damit auseinanderzusetzen. Dementsprechend macht dann auch die Zusammenarbeit und die gemeinsame Lösungsfindung Spaß.
Was hingegen mögen Sie nicht so sehr an der Zusammenarbeit?
In dieser Branche begegnet man vielleicht häufiger als in anderen Bereichen auch Personen, die digitale Entwicklungen verteufeln und keine Veränderung zulassen (wollen). Das ist natürlich jedem selbst überlassen und absolut in Ordnung – ab und zu finde ich es jedoch wirklich schade, welche Chancen sich Kanzleien dadurch entgehen lassen. Aber wie oben bereits gesagt: Es ist nur ein kleiner Teil.
Warum sollten Kanzleien mit einem spezialisierten Dienstleister wie Ihnen zusammenarbeiten?
Wir befinden uns am Anfang eines rasanten, digitalen Wandels, der Chance und Gefahr zugleich ist. Eine unglaubliche Chance für Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die Technologie einsetzen, um Fachkräftemangel und gestiegenen Mandantenerwartungen nicht nur zu trotzen, sondern sogar einen unglaublichen Wettbewerbsvorteil daraus zu ziehen. Und genau diese Möglichkeit bieten wir eben an, sofort einsatzbereit und ohne eigenen Aufwand.
Herr Fergen, vielen Dank für das Interview.
Foto: Adobe Stock/©Jacob Lund