Lawgentur

Die Köpfe der Branche: Lawgentur

„Wichtig ist uns, dass unsere Kunden das Recruiting-Budget gezielt dort einsetzen, wo es zu den meisten Einstellungen führt.“

Noch vor einigen Jahren beklagten Kanzleien angesichts der Juristenschwemme keinen Bewerbermangel – doch das ist heute anders. Denn (angehende) Juristinnen und Juristen finden sich heute in einem Arbeitnehmermarkt wieder – und das wird sich erstmal nicht ändern, so Christian Dülpers von der Lawgentur. Die auf die Rechts- und Steuerbranche spezialisierte Agentur unterstützt Kanzleien beim Recruiting und dem Aufbau einer Arbeitgebermarke. Im Interview steht Mitgründer Christian Dülpers Rede und Antwort zu den Leistungen der Agentur – und verrät, was er an der Zusammenarbeit mit Kanzleien schätzt.

Sie haben sich mit Ihrer Agentur auf den Bereich „Kanzleimarketing“ spezialisiert. Warum diese besondere Zielgruppe?

Vor dem Start mit unserer Agentur haben wir schon sehr lange Zeit in der Rechts- bzw. Steuerbranche gearbeitet, kennen sie aus dem Effeff und haben ein großes Netzwerk. Meine Kolleg:innen haben Jura studiert, ich bin Diplom-Finanzwirt. Von 2010 bis 2021 haben wir die Legal Tribune Online und LTO Karriere als Führungsteam aufgebaut. Aus unserer Sicht gab es zu wenig Agenturen mit einem klaren Branchenfokus.

Was genau bietet Ihre Agentur an?

Wir konzentrieren uns auf den HR-Bereich. Mit Active Sourcing, Social Media Recruiting und Stellenanzeigen unterstützen wir direkt bei der Mitarbeitergewinnung. Wichtig ist uns, unsere Kunden strategisch zu beraten, damit sie das Recruiting-Budget gezielt dort einsetzen können, wo es zu den meisten Einstellungen führt. Zu oft setzen Kanzleien noch auf Standard-Schaltungen bei großen Jobportalen, die aktuell nur sehr wenige oder sogar gar keine Bewerbungen mehr bringen.

Außerdem entwickeln und schärfen wir für unsere Kunden Arbeitgebermarken, konzipieren Employer Branding Kampagnen und erstellen Inhalte für ihre Karriereseiten und Social Media-Kanäle der Kanzleien und Unternehmen.

In welchen Themenbereichen Ihrer Agentur arbeiten Sie selbst am liebsten?

Ich kümmere mich in erster Linie um die Bereiche Employer Branding und Social Media Recruiting.

Was mögen Sie an der Zusammenarbeit mit Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten besonders?

Die ganze Branche sieht sich – wie viele andere Wirtschaftsbereiche – mit einem Paradigmenwechsel konfrontiert. Es gibt mehr Jobs als Kandidat:innen und das wird dauerhaft so bleiben. Kanzleien müssen sich bei den Talenten bewerben, nicht mehr umgekehrt. Diesen Umbruch zu begleiten, macht sehr viel Spaß, weil Arbeitgeber viel offener für kreative Ansätze geworden sind. Nicht zuletzt ist es eine Chance, daran mitzuwirken, ein besseres und gesünderes Arbeitsumfeld für viele Menschen zu schaffen.

Was hingegen mögen Sie an der Zusammenarbeit nicht?

Da gibt es eigentlich nichts. Perspektivisch würde ich mir wünschen, dass größere Kanzleien mehr Online-Marketing Know-how in den HR-Teams aufbauen, denn in Zukunft wird erfolgreiches Recruiting immer stärker auch eine Marketing-Komponente haben.

Was war bisher ihre ausgefallenste Idee für eine Kanzlei im Marketing?

Kanzleien brauchen keine ausgefallenen Ideen, viele möchten das auch gar nicht. Es gibt jede Menge bewährte Ansätze und Marketingkanäle in anderen Branchen, auf die bisher erst sehr wenige Kanzleien setzen und die viel Potenzial bieten.

Warum sollten Kanzleien auf spezialisierte Agenturen setzen?

Weil die Rechts- und Steuerbranche eben sehr speziell ist. Spezialisierte Agenturen kennen das Selbstverständnis der handelnden Personen und berufsrechtliche Einschränkung in der Vermarktung. Sie wissen, wie die Menschen in der Branche ticken und sprechen ihre Sprache.

Herr Dülpers, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antworten.

Foto: Adobe Stock/©Andrey Popov