Nachdem es im ersten Teil des Leitfadens für effektives YouTube-Marketing vor allem um strategische Fragen und die Umsetzung von Themen ging, steht in Teil II die Frage im Mittelpunkt, wie Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte von den richtigen Nutzern und Nutzerinnen gefunden werden. Im Folgenden die wichtigsten Tipps für den Video-Upload.
Optimieren Sie Ihre Videos vor dem Upload
Es ist fast geschafft: Sie haben das nächste Video fertig produziert und müssen es nur noch hochladen. Doch Vorsicht: Der Erfolg Ihrer Inhalte steht und fällt mit der Optimierung beim Einstellen auf YouTube. Drei Kriterien, auf die wir im Folgenden detailliert eingehen werden, sind dabei besonders wichtig.
Videotitel wählen
Idealerweise weckt der Titel eines Videos die Neugier der Nutzer und Nutzerinnen und verspricht einen echten Mehrwert. Neben der Bedeutung für den Nutzer bzw. die Nutzerin hat der Titel aber auch einen großen Einfluss für den YouTube-Suchalgorithmus.
Die oberste Regel bei der Titelwahl ist daher: Was drauf steht, sollte auch drin sein. Zudem ist es wichtig, relevante Schlüsselbegriffe zu integrieren, damit das Video entsprechend indexiert wird. Hier einige Beispiele, wie ein Titel aussehen könnte:
- „Kündigung erhalten? Was Du jetzt tun musst.”
- „Urheberrechtsverletzung begangen – wie hoch wird der Schadensersatz?”
- „3 Dinge, die Du nach dem Autounfall unbedingt tun solltest”
Thumbnail gestalten
Das Thumbnail ist das “Mini-Filmplakat”, das in der Liste mit den Suchergebnissen neben Ihrem Video erscheint. Hier gilt es, so gut wie möglich aus der Masse herauszustechen. Dafür machen Sie am besten einen kurzen Selbstversuch und schauen sich die Übersicht der YouTube-Trends an. Orientieren Sie sich an den Thumbnails, die Ihnen besonders positiv auffallen und Ihr Interesse wecken.
Grundvoraussetzung für ein geeignetes Thumbnail sind Bilder in guter Qualität. Diese sollten mindestens 640 x 360 Pixel groß sein und einem Seitenverhältnis von 16:9 entsprechen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, visuelle Hinweise wie Farben, Formen oder bestimmte Bilder einzubinden, die mit Ihrem Markenauftritt korrespondieren.
Zusätzliche Keywords im Infotext setzen
Auch der Infotext eines Videos bietet weitreichende Möglichkeiten zur Optimierung. Jener Text, der neben Titel und Thumbnail bei der Suche angezeigt wird, wird automatisch aus den ersten rund 140 Zeichen des gesamten Infotextes erstellt.
Diese Möglichkeit sollten Sie nutzen, um potenzielle Zuschauerinnen und Zuschauer zu begeistern und zum Klick auf Ihr Video zu motivieren.
Hier einige Beispiele:
- „Warum Unterschriften so gefährlich sind! Worauf sollte man achten, bevor man im Arbeitsrecht etwas unterschreibt?”
- „Sollte ich nach einem Verkehrsunfall einen Anwalt beauftragen? Und wer trägt die Kosten dafür?”
- “Die drei größten Fehler die Du bei der Firmengründung unbedingt vermeiden solltest und warum die Einbindung eines Anwalts bei der Erstellung des Gesellschaftsvertrages sinnvoll ist.”
Bei der Optimierung des Infotextes sollten Sie auch den Algorithmus im Blick haben und weitere relevante Keywords einbauen. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, durch Ihren Teaser keine falschen oder überzogene Erwartungen zu wecken. Dies wird sich sofort negativ auf die Ansichtsdauer Ihrer Videos auswirken und Ihr Ranking in der YouTube-Suche verschlechtern.
Fazit: Erfolgskontrolle anhand eindeutiger Kennzahlen
Gerade was YouTube-Videos betrifft, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. In den seltensten Fällen werden Inhalte gleich von Beginn an große Reichweiten erzielen, geschweige denn viral gehen. Gerade wenn Sie noch keine weitreichenden Erfahrungen mit der Umsetzung von Videoinhalten haben, benötigen Sie Zeit, sich an diese neue Form des Marketings zu gewöhnen. Testen Sie verschiedene Inhalte und Formen und finden Sie heraus, in welchem Umfeld Sie sich am wohlsten fühlen.
Ganz entscheidend, um auf Dauer erfolgreiches YouTube-Marketing zu betreiben, ist die Erfolgskontrolle. Die entscheidenden Kennzahlen, anhand derer sich die Performance Ihrer Videos beurteilen lässt, sind
- die Anzahl der Views (Erreichen Sie Ihre Zielgruppe?),
- die Anzahl der Likes (Welche Videos kommen gut an?),
- die Watchtime (Welche Video werden bis zum Ende angeschaut?).
Auf Basis dieser Insights können Sie klar beurteilen, welche Inhalte gut funktionieren und welche Videos weniger Interaktion erzeugen – und für Ihre Zielgruppe somit weniger relevant sind.
Hier geht es zur Teil 1 der Artikelserie zu den wichtigsten Basis-Tipps für erfolgreiches YouTube-Marketing in Kanzleien:
Basis-Tipps für erfolgreiches YouTube-Marketing Teil 1
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