Legado Consulting

Die Köpfe der Branche: Legado Consulting
„Bei spezialisierten Agenturen sparen Kanzleien sehr viel Zeit“

Mit ihrer Agentur Legado Consulting hat Juristin Karin Schmollgruber sich zum Ziel gesetzt, Kanzleien dabei zu helfen, sich durch hochwertige Medienarbeit, Veranstaltungsreihen und die Neugestaltung von Webauftritten von der Konkurrenz abzuheben. Im Interview verrät sie, in welchen Themenbereichen ihre Agentur arbeitet und warum sie es als Ehre empfindet, mit Kanzleien zusammenzuarbeiten.

Frau Schmollgruber, Sie haben sich mit Ihrer Agentur auf den Bereich „Kanzleimarketing“ spezialisiert. Warum dieses besondere Gebiet?

Das war reiner Zufall. Ich habe das Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen, stieg aber noch vorher in die Marketing- und Kommunikationsbranche ein. Viele Jahre später fragte mich eine Freundin, ob ich interessiert sei an der Marketingleitung bei Ihrem Kunden – einer sehr bekannten Anwaltskanzlei. Die war mir schon im Studium ein Begriff. So fing es an und es fühlte sich überraschenderweise sofort richtig an. Nach aufregenden Stationen in mehreren Kanzleien, gründete ich Legado Consulting. Inzwischen habe ich sogar ein Buch geschrieben: Selbstmarketing für Anwältinnen und Anwälte. Dass es weggeht, wie warme Semmeln, freut mich unendlich!

Was genau bietet Ihre Agentur an?

Mit Legado Consulting berate ich Kanzleien sowie Anwältinnen und Anwälte, die sich von Mitbewerb sichtbar abheben, neue Mandate finden und mit bestehenden Mandantinnen und Mandanten in Kontakt bleiben möchten. Die Maßnahmen sind beispielsweise Veranstaltungsreihen, Newsletter, Medienarbeit oder die komplette Überarbeitung des Webauftritts – viele interessieren sich auch für Inhouse LinkedIn-Workshops.

In welchen Themenbereichen Ihrer Agentur arbeiten Sie selbst am liebsten?

Das ist eine gute Frage, ich mag die Vielseitigkeit: von der Entwicklung von Konzepten und Eventreihen über Texte und Presseaussendungen bis hin zur Umsetzung von einfachen Website-Projekten. Gerade diese Abwechslung macht mir Spaß. Besonders Spaß macht mir, wenn ich aus Erfahrungen, Eigenschaften und Stärken eine überzeugende Positionierung entwickeln kann – die nur darauf gewartet hat, geborgen zu werden.

Was mögen Sie an der Zusammenarbeit mit Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten besonders?

Ich liebe Brillanz und Eloquenz. Bei Anwältinnen und Anwälten gehört das sozusagen zur Grundausstattung. Auch wenn es manchmal herausfordernd ist, empfinde ich es als eine Ehre, mit ihnen zu arbeiten. Ich will nicht Sandwiches oder Hotels vermarkten. Nein, ich verkaufe Anwälte und Anwältinnen!

Was hingegen mögen Sie an der Zusammenarbeit nicht?

Es liegt in der Natur des Anwaltsberuf, Recht haben zu müssen. Vor diesem Hintergrund braucht es also noch mehr Überwindung, eigenes Nichtwissen zuzugeben – selbst, wenn diese „Lücke“ völlig logisch ist. Ich habe jedenfalls Glück, dass meine Kundinnen und Kunden schnell entscheiden und Freigaben nicht lange dauern. In großen Kanzleien scheitern viele gute Projekte, weil Freigaben im Kreis und dann im Sande verlaufen.

Was war bisher ihre ausgefallenste Idee für eine Kanzlei im Marketing?

Ich arbeite gerade an einem eigenen kanzleiübergreifenden Projekt für kleinere Kanzleien. Der Ansatz ist anders und wird frischen Wind in die Branche bringen. Darauf freue ich mich schon. Sobald es so weit ist, verrate ich mehr!

Warum sollten Kanzleien auf spezialisierte Agenturen setzen?

Ganz klar, bei einer spezialisierten Agentur müssen die Kundinnen und Kunden nicht bei Adam und Eva anfangen. Sie sparen also sehr viel Zeit und müssen nicht etwas erklären, was sie mangels Expertise eventuell nicht leicht in Worte fassen können. Kanzleien profitieren von dieser Praxiserfahrung. Ich muss nicht erst Grundlagenrecherche betreiben, sondern weiß, was funktioniert und was nicht notwendig ist.

Letztes Jahr ließ ich mich breitschlagen und nahm einen Auftrag eines befreundeten Immobilienentwicklers an. Mit viel Liebe erstellte ich eine – aus meiner Sicht – umwerfende Biografie für ihn. Die lehnte er ab, weil das in der Immobilienbranche nicht üblich sei. Da zeigte sich wieder, dass es stimmt: Jede Branche hat ihre Besonderheiten. Was in der einen richtig ist, passt in der anderen nicht.

Übrigens, falls wir noch nicht auf LinkedIn vernetzt sind, nur zu – ich freue mich.

Frau Schmollgruber, vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antworten.

 

Foto: Claudia Blake