Strategie Kanzleimarketing

Ihr Kanzleimarketing 2018 – in kleinen Schritten ans Ziel

Das neue Jahr ist ein paar Tage alt, die guten Vorsätze sind gemacht. Gesünder leben ist nicht selten ein Vorsatz, mehr Zeit für Freunde und Familie etc. Natürlich soll es aber auch in der Kanzlei vorangehen.

Geht es darum, kommt das Thema Mandantenakquise/Kanzleimarketing schnell auf den Tisch. Dieses Thema anzupacken, ist eine gute Idee! Aber nehmen Sie sich nicht zu viel vor – und das gilt nicht nur für den Neujahrs-Enthusiasmus…

Realistische Ziele setzen

Wenn es um Sport und Vorsätze im neuen Jahr geht, hört man oft: Stecken Sie Ihre Ziele nicht zu hoch, sonst droht die Gefahr, dass Sie schnell die Flinte ins Korn werfen, weil alles zu viel wird. Und was soll ich sagen: Es ist beim Kanzleimarketing nicht anders. Deswegen lautet einer meiner Lieblingsweisheiten: Lieber in kleinen Schritten vorwärtskommen als sich bei einem großen Sprung die Beine zu brechen.

Schritt für Schritt geht es voran

Schritt 1: Wenn Sie Ihr Kanzleimarketing auf Vordermann bringen wollen, überlegen Sie sich zuerst, was Sie erreichen und wen Sie ansprechen wollen. Denn wenn sie den sprichwörtlichen Hafen nicht kennen, wird kein Wind günstig für Sie wehen. Zielloses Kanzleimarketing bringt nichts, online wie offline.

Tipp! Sind Sie sich nicht sicher, wie die Strategie Ihrer Kanzlei ist oder aussehen soll, lassen Sie sich helfen. Wenn Unternehmen Unternehmensberatung in Anspruch nehmen, nehmen Sie doch einfach einmal Kanzleiberatung in Anspruch…

Schritt 2: Wissen Sie, wen Sie mit Ihrer Kanzlei ansprechen und was Sie kommunizieren wollen, können Sie festlegen, welche Marketingkanäle Sie nutzen wollen und können, um Ihre Botschaft an den richtigen Mandanten/Mandantin zu bringen.

Tipp! Einige Zielgruppen erreichen Sie hervorragend über das Internet, andere immer noch sehr gut z.B. über Beiträge in regionalen/überregionalen Tageszeitungen oder Zeitschriften.

Schritt 3: Stehen Ihre Marketingkanäle fest, geht es an die Umsetzung. Vor allem hier gilt es, nicht alles gleichzeitig anzupacken. Setzen Sie Prioritäten und beginnen Sie mit den grundlegenden Dingen, die für alle Marketingmaßnahmen relevant sind.

Steht ein neues Kanzleilogo auf der Agenda, beginnen Sie damit. Das Kanzleilogo legt dann u.U. eine (neue) Kanzleifarbe fest, die sich wie ein roter Faden durch Ihren gesamten Außenauftritt zieht.

Wenn dieses Fundament gelegt ist, können Sie sich weiteren Schritten widmen. Hier steht an erster Stelle Ihre Kanzleiwebsite, denn Ihre Kanzleiwebsite ist Dreh- und Angelpunkt für Ihr gesamtes Marketing.

Tipp! Alle anderen Maßnahmen verweisen auf Ihre Website: Visitenkarten, Broschüren, Zeitungsbeiträge, Branchenbucheinträge, Messeauftritte, Vortragsankündigungen, Suchdienstprofile, Online-Werbeanzeigen – und auch Empfehlungen werden im Internet in einem ersten Schritt „überprüft“.

Wenn Sie im Internet gut aufgestellt sind, können Sie sich nach und nach an die Umsetzung anderer Marketingmaßnahmen/Marketingmaterialien machen. Unterstützung dafür gibt es reichlich – professionelle Marketingagenturen, Grafiker und Fotografen helfen Ihnen durch den Marketingdschungel.

Geben Sie sich genug Zeit

Bei allem Tatendrang sollten Sie aber eines beherzigen: Geben Sie sich, Kollegen und Dienstleistern genug Zeit, ein Projekt umzusetzen, vor allem wenn es um große Projekte wie z.B. einen ganz neuen Außenauftritt geht.

Sind wir doch einmal ehrlich: Sie haben jahrelang mit Ihrem alten Kanzleimarketing gelebt. Auf ein paar Wochen mehr oder weniger kommt es dann selten an. Natürlich gibt es Fälle, in denen es schnell gehen muss. Die Zeit kann z. B drängen, wenn kurzfristig ein namensgebender Partner aus der Kanzlei aussteigt. Dann können Anpassungen im Außenauftritt sogar dringend nötig werden. Das gleiche kann passieren, wenn Ihre Kanzlei unerwartet in einem „Pitch“ überzeugen muss…

Aber auch wenn es wirklich schnell gehen muss, kann man sich Zeit verschaffen. So haben wir letztes Jahr am 15.12. eine Anfrage erhalten, ob wir bis 01.01. eine neue Website erstellen können, weil die Kanzlei sich unvorhergesehen verändert. Das geht im Notfall. Aber allen Beteiligten war klar, dass in dieser Zeit nur eine vorübergehende Lösung möglich ist. Also erstellten wir eine Interimsseite, mit vorläufigen Bildern, Texten und einem vorläufigen Logo – die trotzdem besser wirkt als die alte Version.

Bei echtem Zeitdruck kann man sich also mit Interimslösungen Zeit verschaffen. Das sorgt dann für die nötige Ruhe, um mit Sorgfalt an die Ausarbeitung neuer, nachhaltiger Strategien und Konzepte zu gehen und sie sorgfältig umzusetzen.

Und die Moral von der Geschicht‘…

Sich vorzunehmen, das eigene Kanzleimarketing auf Vordermann zu bringen, ist ein löblicher Vorsatz und unterscheidet Sie im Zweifel von vielen anderen Kanzleien, die dieses Thema immer noch stiefmütterlich behandeln. Aber übernehmen Sie sich nicht!

Denn wenn Sie mit Volldampf loslegen, um dann bald festzustellen, dass Sie das Projekt „Kanzleimarketing“ in dem Tempo neben der Mandatsbearbeitung nicht durchhalten (können), ist der Frust groß. Dann passiert garantiert eines: Sie und Ihre Kollegen werden das Thema lange nicht mehr „anpacken“ – und das kann ein echter Wettbewerbsnachteil werden. Also gehen Sie es an, aber brechen Sie bitte nichts übers Knie!

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