Ausblick Kanzleimarketing

2021: Bleiben wir zuversichtlich!

Was für ein merkwürdiges Jahr liegt da hinter uns. Ein Jahr, das so vieles auf den Kopf gestellt und vollkommen umgekrempelt hat, für Sie für uns für alle.

Von jetzt auf gleich einbrechende Mandatsanfragen – teilweise so stark, dass Kollegen im März die eigene Büronummer angerufen haben, um zu testen, ob das Telefon tot ist. Eine vollkommen unvorhergesehene Umstellung der Kanzlei auf Homeoffice, die viele nicht digitalisierte Kanzleien vollkommen kalt erwischt hat. Gerichtsverhandlung per Video, Termine mit Mandanten über Video-Calls und und und.

Aber irgendwie ging es dann doch: Mandanten kehrten nach und nach zurück, man gewöhnte sich an die neuen Arbeitsumstände – einige Rechtsbereiche erlebten eine Mandatsschwemme sondergleichen und wussten sich vor Arbeit kaum zu retten. Einige Rechtsbereiche werden vermutlich im kommenden Jahr von den Folgen der Pandemie enorm profitieren. Und aus unserer Perspektive können wir berichten, dass viele Kanzleien erkannt haben, dass es in Zeiten mit wenig persönlichem Kontakt mit Geschäftspartnern und Mandanten auf effektives Kanzleimarketing im Netz ankommt: auf professionelle Präsenz für Mandantenakquise und Mandantenbindung im Internet und auf optimierte Prozesse für die digitale Mandantenkommunikation.

Alles in allem kann man wohl sagen: die Rechtsberatung und Steuerberatung hatte es 2020 sicherlich nicht leicht. Aber die meisten Kanzleien sind wohl mit einem blauen Auge davongekommen und viele haben viel gelernt. Es hätte im Großen und Ganzen also schlimmer kommen können für unsere Branche.

Aber ich will Ihnen dennoch die Geschichte eines Bekannten erzählen. Er ist Musikmanager, Inhaber eines kleinen Musiklabels, Veranstalter und generell ein umtriebiger Kulturschaffender. Wir alle wissen, dass diese Branche mit am härtesten von Corona getroffen wurde und gerade nicht einmal einen Silberstreif am Horizont sieht. Wir hatten länger keinen Kontakt, bis vor einigen Tagen. Auf meine Frage wie es ginge, antwortete er: „Ach ja, ein besch…. Jahr – seit Februar alles auf Null. Ich biete jetzt Beerdigungs-Streamings an. Jammern hilft ja nichts.“

Das hat mich ehrlich beeindruckt. Denn wenn man ihn kennt weiß man, dass sein Leben und seine Arbeit das Gegenteil einer Beerdigung war. Und dann Corona – mit 100 Sachen gegen die Wand gefahren und bis jetzt mit dem ursprünglichen Berufstraum „liegengeblieben“. Aber in dieser für ihn verheerenden Situation hat er sich auf die Hinterbeine bestellt und eine Idee entwickelt. Er hat sie umgesetzt und er weiß, dass sein altes Leben in irgendeiner neuen Form irgendwann wiederkommen wird. Er jammert nicht und weint nicht seinem alten Leben hinterher.

In diesem Sinne: Freuen wir uns, dass die Rechts- und Steuerberatung in der Corona-Krise mit einem blauen Auge davongekommen ist. Und lassen Sie uns – nach einer weihnachtlichen Verschnaufpause im kleinen Kreis – Anlauf nehmen für ein neues Jahr, das noch Altlasten mitschleifen wird und sicherlich neue Herausforderungen aber sicherlich auch viele Chancen mit sich bringt.

Ihre Pia Löffler

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