Die Suche nach Top-Anwältinnen und -Anwälten wird für Kanzleien zunehmend herausfordernder. Klassische Methoden wie Stellenanzeigen oder Headhunting reichen nicht mehr, um die besten Talente zu erreichen. Moderne Kanzleien gehen kreativere Wege. Besonders erfolgversprechend: Social Recruiting auf LinkedIn und Instagram! Schließlich verbringen wir alle (gefühlt) mehr Zeit auf Social Media als in der realen Welt. Warum also nicht da nach Talenten suchen, wo alle sind?
In dieser zweiteiligen Beitragsreihe erfahren Sie, warum gerade LinkedIn und Instagram für das Recruiting so wertvoll sind, welche strategischen Schritte Sie auf den jeweiligen Plattformen gehen sollten und welche bewährten Tipps Ihre Recruiting-Strategie nachhaltig erfolgreich machen.
Vorteile von Social Recruiting für Kanzleien auf LinkedIn & Instagram
Kostenfrei, reichweitenstark, zeitgemäß – das sind nur einige der zahlreichen Vorteile, die LinkedIn und Instagram ihren aktiven Nutzern bieten. Im Gegensatz zu klassischen Stellenanzeigen in juristischen Fachzeitschriften oder auf Online-Portalen, die schnell vierstellige Beträge verschlingen, müssen Sie hier keinen Cent ausgeben – und erreichen obendrein genau jene moderne, digitalaffine Zielgruppe, die auf altmodische Jobanzeigen ohnehin kaum reagiert.
Warum gleich zwei Plattformen? Natürlich können Sie sich auch nur auf eine Plattform konzentrieren, doch gerade die Kombi aus LinkedIn und Instagram hat richtig Power. Ich erkläre Ihnen, warum.
LinkedIn ist der digitale „place to be“ für moderne Kanzleien. Hier trifft sich die Rechtsbranche und es findet ein reger Austausch statt. Doch Anwältinnen und Anwälte nutzen die Plattform nicht nur für Vernetzung und Fachsimpelei, sondern auch für die Jobsuche und den nächsten Karriereschritt. Insofern ist bei LinkedIn die hohe Reichweite beim Fachpublikum einmalig. Und das Beste: Hier sind auch Juristinnen und Juristen aus Unternehmen und im Referendariat sowie Rechtsanwaltsfachangestellte, Kanzleimarketing-Spezialisten, Coaches, Steuerberatende und alle sonstigen Fachleute, die Sie rund um das „Business Kanzlei“ suchen und brauchen.
Instagram ist die perfekte Ergänzung für LinkedIn. Ja, richtig gelesen: Der Ort, an dem Katzenvideos und Urlaubsbilder dominieren, kann Ihnen helfen, die besten Juristinnen und Juristen für Ihre Kanzlei zu gewinnen. Hier trifft Karriere auf Kanzleikultur. Wenn LinkedIn der Konferenzraum ist, ist Instagram die coole Lounge oder gemütliche Sofaecke. Hier wird der Schlips gelockert und die Kanzlei kann sich authentischer zeigen.
LinkedIn oder Instagram: Was soll ich nun nutzen? Ehrlich gesagt: beides! Wenn Sie wirklich nur eine Plattform bespielen möchten, dann LinkedIn, weil es DER digitale Ort ist, wo sich alle tummeln. Doch während die meisten Nutzer bei LinkedIn eher werktags und während der Arbeitszeit reinschauen, checken sie ihr Instagram morgens beim ersten Kaffee, abends auf der Couch, an Wochenenden…und überhaupt: eigentlich immer! Das macht die Kombination von LinkedIn und Instagram bei der Ansprache von Bewerberinnen und Bewerbern so genial, denn: Wann und wo auch immer Juristen online gehen – Sie und Ihre Kanzlei sind schon da! Vorausgesetzt, Sie beachten die jeweiligen Spielregeln für einen erfolgreichen Auftritt.
Bewerbermagnet Social Media – In drei Schritten zum Erfolg
Ob LinkedIn oder Instagram, auf beiden Plattformen bedarf es im Wesentlichen dreierlei, um erfolgreich zu sein: Profil, „Content“ (Inhalte) und Netzwerk. Dies gilt es, Schritt für Schritt aufzubauen.
Profile optimieren: Das virtuelle Kanzleischild
LinkedIn ist mittlerweile weitaus mehr als eine digitale Visitenkarte – es ist wie eine zweite Website. Ein entsprechend aussagekräftiges Profil ist die Basis für erfolgreiches Social Recruiting, denn Talente informieren sich über potenzielle Arbeitgeber heute gründlicher als je zuvor. Neben Ihrem persönlichen Profil sollte es noch ein Unternehmensprofil für die Kanzlei geben. Halten Sie dort die „Jobs“-Sektion stets aktuell. Sollte es gerade keine Stellenausschreibungen geben, fordern Sie Interessierte auf, sich initiativ zu bewerben. Ermöglichen Sie die direkte Kontaktaufnahme über LinkedIn. Schließlich verrät das LinkedIn-Profil einem späteren Chef oder einer Chefin oftmals mehr über einen Kandidaten oder eine Kandidatin, als manch aalglatte Bewerbungsmappe. Bei Instagram hängt es von Zeit bzw. Marketingbudget ab, ob die Pflege und das Bespielen von zwei Profilen (persönlich und Kanzlei) möglich ist. Je kleiner die Kanzlei, desto wichtiger ist es, dass Chef oder Chefin ein persönliches Profil hat.
Sobald Ihre Profile auf LinkedIn und/oder Instagram fertig sind, können Sie sich der Welt zeigen – mit Inhalten! Dabei gibt es Einiges zu beachten. Dazu mehr in Teil 2.
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