Podcast Stimme

Podcasts als Marketinginstrument für Anwälte und Anwältinnen Teil II: Die Stimme macht den Unterschied

In Teil I der Artikelreihe zum Thema „Podcast“ konnten Sie lesen, warum Podcasts auch für Anwälte und Anwältinnen ein gutes Marketinginstrument sind und haben etwas über Grundlagen des Podcastens gelernt. Der zweite Teil der Artikelreihe thematisiert, wie Sie die Aufnahme eines Podcasts ganz konkret vorbereiten und mit Ihrem Podcast inhaltlich und stimmlich überzeugen können.

Gut bei Stimme – eine Frage der Vorbereitung

Dass das Setting für Ihre Aufnahme gut vorbereitet sein will, war unser letzter Tipp in Teil I des Beitrags. Aber nicht nur das Setting, sondern gerade auch die Stimme will vorbereitet sein.

Definitiv sollte man nicht „kalt“ in die Aufnahme für einen Podcast starten. Bestenfalls sollte man schon ein paar Tage vorher anfangen, seine Stimme durch ein paar Übungen einsatzbereit zu machen. Dabei beginnt man am besten mit der Atmung. Wer nur flach in den Brustkorb atmet, nutzt nur einen Bruchteil seines stimmlichen Potenzials. Am besten konzentriert man sich ein paar Minuten lang darauf, tief in den Bauch zu atmen und beobachtet, wo die Luft im Körper hinströmen kann, wenn man wirklich tief, anstatt nur oberflächlich einatmet.

Auch dadurch werden Resonanzräume erschlossen, die dem Klang der Stimme zuträglich sind. Jeder Mensch hat einen ihm eigenen Stimmklang, der in einer gewissen Tonlage am besten zum Tragen kommt. In dieser Tonlage kann man am ausdauerndsten und mühelosesten sprechen. Sie fördert, wie bereits erwähnt, auch am ehesten den Eindruck der Authentizität. Es kann ein wenig Training erfordern, einen guten Zugang zu dieser Lage zu bekommen. Falls Sie sich Ihrer Stimme nicht so recht sicher sind – wenden Sie sich doch einfach einmal an einen Stimmcoach, der Ihnen dabei behilflich ist, zu Stimme zu kommen.

Aufwärmübungen vor der Aufnahme leicht gemacht

Neben dem langfristigeren Stimmtraining empfiehlt es sich außerdem, ein paar Aufwärmübungen durchzuführen, bevor es mit der eigentlichen Aufnahme losgeht. So muss die Stimme nicht aus dem „kalten“ Zustand heraus direkt Leistung erbringen. Es ist wie im (Leistungs-)Sport: Man muss sich aufwärmen.

Zum Aufwärmen kann man den Körper einmal in alle Richtungen strecken, seine obere Hälfte nach vorne fallen lassen und nach dem Wiederaufrichten – Wirbel für Wirbel – einmal lang, ausgiebig, herzhaft und mit möglichst viel Ton gähnen. Das lockert den Körper, den Sprechapparat und fördert eine tiefe Atmung.

Außerdem ist es dem Klang der Stimme während der Aufnahme dienlich, wenn man sie vor dem Podcast schon ein wenig in Schwung bringt: Das Summen einer Melodie oder auch einfach unzusammenhängender Töne hilft dabei. Störender Belag auf der Stimme kann sich lösen und der Sprechapparat gewöhnt sich langsam daran, etwas tun zu müssen. Auch Brummgeräusche wie sie zu hören sind, wenn Kinder Autos imitieren, können dabei helfen.

Ton ab – während der Aufnahme

Dann geht es ans Eingemachte: die Aufnahme selbst. Es versteht sich von selbst, dass man thematisch gut vorbereitet in den Podcast startet. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass diese Vorbereitung gut verstanden wird. Das soll heißen: Es braucht ein angemessenes Sprechtempo: nicht zu schnell, denn dann verschluckt man Silben und die Botschaft wird unverständlich. Aber auch nicht zu langsam, denn das wirkt oft langweilig und die Zuhörerinnen und Zuhörer schalten ab. Außerdem sollte man dafür sorgen, dass man weder zu aufgeregt noch zu monoton spricht. Auch Letzteres ruft Langeweile hervor. Man sollte eine ansprechende Sprachmelodie wählen und das, was man sagt, deutlich artikulieren, damit die Zuhörer und Zuhörerinnen dranbleiben.

Je besser die Stimme, desto erfolgreicher der Podcast

Zum Aufnehmen eines Podcasts bedarf es also eines gewissen Aufwandes und einer gewissen Vorbereitung. Diese Vorbereitung allerdings lohnt sich und ist gut investiert, wenn am Ende eine Erweiterung des eigenen Netzwerks und eine passgenaue Zielgruppenansprache dabei herauskommen.

Denn Anwältinnen und Anwälte können sich in Podcasts als Expertin und Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet darstellen und ihre Kompetenz herausstellen. Dabei wird die Stimme zum zentralen Element. Je besser sie im Podcast klingt, desto erfolgreicher wird dieser am Ende sein – es lohnt sich also, die Stimme zu trainieren.

Im ersten Teil der Artikelreihe lernen Sie die Grundlagen des Podcastens und erfahren, wieso Podcasts für Anwälte und Anwältinnen ein gutes Marketinginstrument sind.

Foto: Adobe Stock/Nattakorn