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Podcasts als Marketinginstrument für Anwälte und Anwältinnen Teil I: Gut gepodcastet, ist halb mandatiert

Podcasts sind in den letzten Jahren zu einem beliebten Mittel der Informationsgewinnung avanciert. Mehr als 30 Prozent der Deutschen nutzen sie laut der Datenplattform Statista regelmäßig – das macht sie zu einem wichtigen Medium. Auch Anwältinnen und Anwälte können von diesem Medium profitieren und über sie eine passgenaue Zielgruppe erreichen. In Teil I der zweiteiligen Artikelreihe lesen Sie, warum Podcasts auch für Anwälte und Anwältinnen ein gutes Marketinginstrument sind und lernen etwas über Grundlagen des Podcastens.

Podcast – ein Allrounder der Kundenbindung

Podcasts bieten Anwältinnen und Anwälten viele Vorteile. Der erste und wahrscheinlich wichtigste dabei ist, dass man sich mittels eines Podcasts als absolute Expertin oder Experte auf seinem Gebiet etablieren kann. Die Zielgruppe hat eine Möglichkeit, auf die spezielle Anwaltsdienstleistung aufmerksam zu werden. Durch diese Aufmerksamkeit kann man sich gleichzeitig ein gutes Netzwerk erarbeiten.

Natürlich passiert das nicht von heute auf morgen und es bedarf einer gewissen Regelmäßigkeit, aber viele juristische Podcasterinnen und Podcaster erreichen mit ihren Audios über 10.000 Hörer und Hörerinnen pro Folge. Eine solche Regelmäßigkeit bedeutet im Arbeitsalltag von Anwältinnen und Anwälten oft eine Herausforderung. Allerdings stellt sich beim Ausprobieren oft heraus, dass Themen sich wiederverwenden lassen und die Aufnahme müheloser läuft, je mehr Übung man hat. Dranbleiben lohnt sich also!

Was die potenziellen Mandantinnen und Mandanten angeht: Durch das regelmäßige Anhören eines Podcasts stellt sich bei Zuhörerinnen und Zuhörern das Gefühl von Nähe zur Sprecherin oder zum Sprecher ein – das wiederum sorgt für einen Vertrauensaufbau. Mit einem Podcast schlägt man als Anwältin oder Anwalt also gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Wichtigstes Podcast-Werkzeug: die Stimme

Entscheidend für einen Podcast ist die Stimme, denn sie ist Dreh- und Angelpunkt einer Audioaufnahme. An ihr wird ein Podcast gemessen. Aber wo liegt da der Schlüssel zum Erfolg?

Wie im analogen Leben und von Angesicht zu Angesicht geht es hier um Authentizität. Spricht jemand aufgesetzt, nehmen Zuhörerinnen und Zuhörer das unweigerlich wahr. Wie man sich vorstellen kann, sorgt das nicht unbedingt für ein gutes Gefühl dem Sprechenden gegenüber. Man sollte also seine Stimme auf keinen Fall verstellen. Spricht man in seiner ureigenen angeborenen und natürlichen Tonlage, wirkt das wie eine Visitenkarte. Das kann man leicht an sich selbst überprüfen: Den Radiomoderator, der Ihnen morgens im Badezimmer die Nachrichten vorliest, erkennen Sie sicher aus tausenden Stimmen heraus, oder?

Allerdings gibt es ein paar Grundregeln zu beachten, was den Einsatz der Stimme in einem Podcast angeht, damit dieser Vertrauensaufbau auch gelingt – das geht schon bei der Vorbereitung los.

Das Setting kann man hören

Sicher ist die Aufnahme eines Podcasts für die meisten Menschen zunächst eine ungewohnte Situation, die Nervosität hervorrufen kann. Umso wichtiger ist es, der Vorbereitung eine gewisse Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen – so minimiert sich die Aufregung, sobald das Mikrofon läuft.

Das betrifft nicht nur das ausgewählte Thema für die Aufnahme, sondern auch die Aufnahmesituation selbst. Dabei sollte man sich ein Umfeld schaffen, das angenehm ist: Bedenken Sie, dass man keinesfalls irgendwie „herumlümmeln“, sondern entweder aufrecht sitzen oder vielleicht sogar stehen sollte. Testen Sie es einmal selbst: Machen Sie eine Aufnahme im Sitzen und eine im Stehen – Sie werden einen deutlichen Klangunterschied feststellen. Denn im Stehen werden die Resonanzräume unseres Körpers besser genutzt, die Stimme wird dann besser durch den Körper verstärkt, sie trägt weiter, wirkt klangvoller.

Die Haltung wirkt sich also nicht unerheblich auf den Klang der Stimme aus. Außerdem sollte man darauf achten, dass der Raum, in dem die Aufnahme stattfindet, ruhig ist und es keine Nebengeräusche gibt, die den Zuhörer oder die Zuhörerinnen am Ende irritieren könnten (fahrende Autos, die Geschirrspülmaschine, der Kühlschrank, das Tippen auf einer Tastatur im Nebenraum – manchmal sind es schon Kleinigkeiten). Es empfiehlt sich zudem, für die Aufnahme ein Glas Wasser ohne Kohlensäure bereitzustellen. Dann steht der erfolgreichen Aufnahme eines Podcasts nichts mehr im Wege!

In Teil II der Artikelreihe erhalten Sie konkrete Tipps, wie Sie Ihre Hörer und Hörerinnen in einem Podcast stimmlich überzeugen.

Foto: Adobe Stock/Alexey Chigretskiy