LinkedIn Ads

LinkedIn Ads für Kanzleien – Teil I: Wieso, weshalb, warum?

LinkedIn für Kanzleien, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte ist in aller Munde – zum Netzwerken, als Plattform für Content Marketing, genutzt über persönliche Profile und/oder Unternehmensprofile. Aber das Netzwerk kann noch mehr: Anzeigen in ganz unterschiedlichen Formaten.

Aber können diese Ads etwas – gerade im B2B-Umfeld? Ja, wenn man es richtig angeht. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie LinkedIn Ads grundsätzlich funktionieren. Teil II dieses Beitrags wird sich dann der Frage widmen, wie man Anzeigen effizient gestaltet.

Welche Formate für Anzeigen gibt es?

Viele kennen Anzeigen in den sozialen Medien – auf Facebook und Instagram – und letztlich funktionieren sie alle recht ähnlich: Meist erscheinen Anzeigen in der eigenen Timeline und werden zwischen „normalen“ Beiträgen von Personen und Unternehmen angezeigt. Erkennbar sind die Anzeigen daran, dass sie ausdrücklich als Anzeige gekennzeichnet sind.

Die Anzeigen, die Ihnen bei LinkedIn vermutlich am meisten ins Auge fallen, und die tatsächlich am meisten Aufmerksamkeit generieren, sind Anzeigen, die aus einem Bild, oder mehreren „skipbaren“ Bildern oder einem Video bestehen (Single-Image-Ads, Multi-Image-Ads oder Video-Ads). Über den Bildern befindet sich ein kurzer Anzeigentext, unter den Bildern in aller Regel eine kurze Textzeile inkl. Link auf eine Landingpage des werbenden Unternehmens.

Wann machen LinkedIn Ads wofür Sinn?

LinkedIn Ads eignen sich – sehr kurz gesagt – für alle Produkte oder Dienstleistungen, nach denen im Internet nicht wirklich aktiv gesucht wird, an denen aber doch ein Bedarf besteht – oftmals, ein Bedarf, der nicht beständig besteht oder ein Bedarf, der nicht aktiv und bewusst besteht. Das kann im Falle von Kanzleien z. B. ein sehr spezialisiertes Rechtsberatungsangebot sein oder Rechtsberatung, die sich durch ein Alleinstellungsmerkmal (Gebärdensprache, besondere Sprachkenntnisse, extreme Spezialisierung auf ein Thema innerhalb eines Rechtsgebiets etc.) von anderen Angeboten abhebt.

Der Grund dafür, dass LinkedIn sich speziell für derartige Angebote eignet, ist, dass LinkedIn zum Bereich des sog. Push-Marketing[1] zählt: Hier geht es darum, potenziell interessierte Personen auf ein Thema, ein Produkt oder eine Dienstleistung aufmerksam zu machen, die nicht aktiv nach diesem Thema suchen (würden).

Zielgruppe kann selbst bestimmt werden

Das Gute daran: Sie können die „Zielgruppe“ der potenziellen Interessenten für Ihre Anzeigen selbst bestimmen und anhand bestimmter Kriterien festlegen, wem ihre Anzeige(n) angezeigt werden soll(en). So kann man u. a. Alter, Geschlecht, Ausbildung und Position der Personen festlegen, an die Anzeigen ausgespielt werden sollen. Das minimiert Streuverluste und erhöht die Chance, dass Personen in ihrer Timeline über Ihre Anzeige „stolpern“, die ein gewisses Interesse an Ihrer Dienstleistung haben könnten (z. B. nur Geschäftsführer:innen in Unternehmen).

Unsere Agentur ist ein gutes Beispiel dafür: Wir sind spezialisiert auf Marketing für Anwaltskanzleien. Kaum ein Rechtsanwalt bzw. eine Rechtsanwältin oder eine Kanzlei kommt allerdings darauf, aktiv nach einer Marketingagentur für Kanzleien/Kanzleimarketing zu suchen. Das belegt die Anzahl der monatlichen Suchanfragen bei Google für entsprechende Keywords wie „Kanzleimarketing“ etc. Und doch besteht Bedarf und Interesse an dieser speziellen Dienstleistung. Allerdings ist der Bedarf an spezialisierter Rechtsberatung vielen nicht bewusst – auch weil vielen nicht bewusst ist, dass es derartige Spezialisierungen überhaupt gibt.

Entsprechendes gilt für viele Beratungsbereiche im B2B: Denn hier wird häufig nicht aktiv nach einem bestimmten Rechtsberatungsangebot z. B. über Google gesucht.

Schaltet man nun eine entsprechende Anzeige, die bei potenziell Interessierten die Information kommuniziert: „Es gibt Marketing speziell für Kanzleien und das hat diese und jene Vorteile“, kann man genau an dieser speziellen Dienstleistung Interesse wecken, das zuvor nicht bestand.

Mit Anzeigen einen Aha-Effekt auslösen

Exakt dieses Phänomen ist auf Rechtsberatung übertragbar: Viele Entscheider:innen in Unternehmen wissen ggf. nicht genau, welche Form der Rechtsberatung oder welche Spezialisierung sie ggf. für ihr Unternehmen benötigen und welches (spezialisierte) Angebot im Rechtsberatungsmarkt eigentlich schlummert. Genauso wenig machen sich viele Kolleginnen und Kollegen Gedanken darüber, welche ergänzende Kompetenz (z. B. von Kolleginnen und Kollegen in einer anderen Region, im Ausland etc.) sie in ihrem Netzwerk gebrauchen könnten.

Mit einer entsprechenden Anzeige in der Timeline bei LinkedIn kann man genau solche Personen, die einen unbewussten Bedarf an Ihrer Dienstleistung haben, auf Sie und Ihre Beratungsleistung aufmerksam machen und bestenfalls einen Aha-Effekt auslösen: „Ach schau an! Ich wusste ja gar nicht, dass es sowas gibt“ oder „Oh, das ist ja etwas, das wir vielleicht einmal gebrauchen könnten“.

Tritt dieser Effekt ein, erzielen Sie einen Klick auf Ihre Anzeige, der auf Ihre Website leitet und bestenfalls aus einer neugierigen Person einen Mandanten oder eine Mandantin macht.

Fazit: Mit LinkedIn Ads Neugier wecken und akquirieren

Als klassische Form des Push-Marketings helfen LinkedIn Ads, Aufmerksamkeit und Bewusstsein für Sie und Ihr Beratungsangebot zu schaffen, das ohne diese Anzeigen so nicht vorhanden war. Mit Anzeigen, die in Timelines eingespielt werden, ohne dass Personen nach dem Thema Ihrer Anzeige aktiv suchen müssen, wecken Sie Neugier, die zuvor nicht bestand.

Vor allem im B2B-Umfeld, in dem aktiv wenig nach relevanten Begriffen, z. B. über Google, gesucht wird, sind LinkedIn Ads eine gute Chance, nicht nur Aufmerksamkeit zu erhalten, sondern mittelfristig auch Mandate zu akquirieren.

In Teil II dieser Beitragsreihe erfahren Sie, wie man Anzeigen sinnvoll gestaltet und worauf es sonst ankommt, wenn man mit LinkedIn Ads erfolgreich arbeiten will.

[1] Gegenteil: Pull-Marketing = Google Ads, die nur angezeigt werden, wenn ein:e Nutzer:in aktiv sucht.

Foto: Adobe Stock/©Chinnapong