Planung Website

Was soll Ihre Kanzleiwebsite können?

Soll eine Kanzleiwebsite überarbeitet werden oder komplett neu erstellt werden, stellt sich ganz zu Beginn eine Frage: Soll Ihre Website in erster Linie der Suchmaschinenoptimierung (Onpage-SEO) dienen oder soll Ihre Website vor allem das Image Ihrer Kanzlei transportieren? Im Bestfall beides, denken Sie nun vermutlich. Aber die Website als eierlegende Wollmilchsau funktioniert nicht recht und eine Entscheidung, das eine oder das andere in den Fokus zu stellen, lohnt sich.

SEO im Vordergrund

Mit Ihrer Website zu bestimmten Suchbegriffen im Internet – vor allem in Ihrer Stadt bzw. Region gefunden zu werden – ist ein hehres Ziel. Wenn, ja wenn Ihre Mandanten einen Anwalt wie Sie z.B. mithilfe von Google suchen. Das ist beispielsweise bei Arbeitsrechtlern oder Verkehrsrechtlern der Fall, auch bei Familienrechtlern oder Erbrechtlern.
Wenn Sie Ihr Beratungsangebot also Menschen anbieten, die im Internet auf der Suche nach Rechtsberatung sind: Haben Sie dann auch den Mut dafür,  Suchmaschinenoptimierung auf Ihrer Website in den Fokus zu stellen.
Damit das auf Ihrer Internetseite gelingt, sind bei der Websitegestaltung einige Dinge zu beachten, u.a. Folgendes:

  1. Im Optimalfall widmet sich die Website einem Thema und hat ggfs. eine passende Domain (z.B. www.patentanwalt-fulda.de)
  2. Die Website sollte Unterseiten zu Begriffen des übergeordneten Themas haben, z.B. „Markenrecht“ etc. Das schafft relevante Inhalte für die Suchmaschine und ermöglicht im Hintergrund weitere Suchmaschinen-Optimierung (sog. Meta-Optimierung)
  3. Die Texte der Unterseiten sollten eine gewisse Länge haben, eine bestimmte Struktur (Überschriften) und eine gute Dichte hinsichtlich des relevanten Hauptschlagwortes, z. B. „Patent“, „Marke“ oder „Arbeitnehmererfindung“ im Falle des Patentanwaltes.
  4. Fotos lockern die Website nicht nur optisch auf – auch hier kann man SEO betreiben, sog. Bild-Meta-Optimierung. Da viele Kollegen das (noch) nicht wissen, kann man sich hier einen schönen Vorsprung verschaffen oder gezielt aufholen.
  5. Die technische Ausstattung der Website sollte auf dem aktuellen Stand sein – responsive design und SSL-Verschlüsselung sollten deshalb vorhanden sein.

Kanzlei-Image im Fokus

Anders sieht das aus bei Kanzleien, die Rechtsberatung für wohlhabende Privatmandanten anbieten oder bei Wirtschaftskanzleien, die in erster Linie Unternehmen beraten. Hier bahnen sich Kontakte und Mandate über Empfehlungen und persönliche Bekanntschaften an. Wer ein großes Privatvermögen rechtlich gestalten lassen will oder einen externen Berater für ein großes Unternehmen sucht, googelt nicht „Anwalt/Steuerberater für Vermögende“ oder „Wirtschaftskanzlei Unternehmen“.
Das bietet bei der Websitegestaltung ganz andere Spielräume: Es gibt keine Notwendigkeit, sich inhaltlich auf ein Thema zu reduzieren, damit Google Ihre Website als in sich schlüssig bewertet. Sie müssen keine Text-Unmengen in die Seiten packen, damit die Suchmaschine genug Futter bekommt.
Kurz und gut: Sie können Sie darauf konzentrieren, mit guten Bildern und prägnanten Texten zu kommunizieren, was Sie darstellen. Sie benötigen nicht „auf Teufel komm raus“ Unterseiten, sondern können sich im Extremfall auf einen sogenannten „Onepager“ reduzieren (z.B. www.anwaltstexte.com).
All das bietet gestalterisch enorm viel Spielraum, um sich wirklich individuell zu zeigen und sich von Mitbewerbern abzugrenzen. Wenn man die Möglichkeit hat, diese gestalterischen Spielräume zu nutzen: tun Sie das! Es wird nicht ihr Nachteil sein. Vielleicht kostet dann der Fotograf ein paar Euro mehr, dafür kosten die Texte zum Beispiel weniger. Und wenn Sie mit Ihrer Website den richtigen Kunden ein „Wow“ entlocken können, ist das eine schöne Sache, die Sie von Mitbewerbern positiv abhebt. Denn viele – auch größere – Kanzleien unterschätzen nach wie vor die Bedeutung der Kanzleiwebsite für eine positive Außenwahrnehmung.

Muss man sich entscheiden?

Jein lautet die klare Antwort – sinnvoll ist es allerdings. Denn nur wenn klar ist, welche Ziele Ihre Website verfolgen soll, gelingt zielgenaue Kommunikation.
Das bedeutet aber nicht, dass eine „SEO-Website“ optisch nicht ansprechend gestaltet sein kann. Das beweist z.B. die Website www.patentanwalt-fulda.de:  Diese Website wird bei Google gefunden UND spricht Mandanten so positiv an, dass neue Mandanten das aktiv formulieren! Und umgekehrt: Eine Imageseite kann auch reichlich Text haben – muss aber nicht! Es geht also nicht darum, sich immer für das eine und gegen das andere zu entscheiden. Allerdings sollte das eine oder das andere klar im Fokus stehen.

Fazit

Es gehört nur ein wenig Überwindung dazu, sich hinsichtlich des Fokus Ihrer Website festzulegen. Wenn Sie keine Suchmaschinenoptimierung wollen/benötigen: Formulieren Sie das klar und deutlich, wie es erst kürzlich ein Kunde in der ersten Kontakt-E-Mail (!!) mit mir getan hat: „Wir wollen keine Suchmaschinenoptimierung, unsere Mandanten kommen ausschließlich über Empfehlungen.“
Das ist großartig! So wissen wir was zu tun ist und in welche Richtung wir nachdenken dürfen. Und Sie bekommen genau die Website, die Ihre Kanzlei braucht.

Foto: Fotolia/Robert Kneschke